Die Zeiten, in denen Washington die lateinamerikanischen Regierungen am Gängelband führen konnte, scheinen vorbei zu sein. Auf dem auf Initiative von George Bush einberufenen „Sondergipfel“ der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) am 13. und 14. Jänner im mexikanischen Monterrey stieß der US-Präsident bei mehreren seiner Pläne auf starken Widerstand. Für Bush am enttäuschendsten ist, dass er für die Verhandlungen der Gesamtamerikanischen Freihandelszone kein Abschlussdatum in die Schlusserklärung einbringen konnte. Auch mit seiner „Transparenz-Klausel“ – Ausschluss von Ländern mit korrupten Regierungen von künftigen OAS-Gipfeln – erlitt Bush Schiffbruch. Argentiniens Präsident Kirchner klagte in Monterrey öffentlich die Politik des Internationalen Währungsfonds (IWF) an.